Hör auf, nur nett zu sein: Jefferson Fishers Lektion über echte, ehrliche und mitfühlende Kommunikation

Okt. 11, 2025·
Hunor Becsi
Hunor Becsi
· 8 Min Lesezeit
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🧭 Hör auf, es allen recht machen zu wollen – sei echt, nicht nur nett


🌱 Einleitung: Warum „nett sein“ nicht mehr funktioniert

Wir leben in einer Kultur, die oft Höflichkeit mit Güte verwechselt. Doch Höflichkeit ist nicht dasselbe wie Ehrlichkeit – und „nett sein“ kann manchmal bedeuten, sich selbst zu verraten.

Wir glauben oft, dass Einvernehmlichkeit uns Frieden bringt – doch wie Jefferson Fisher erinnert: „Nettsein wird dich in schwierigen Gesprächen nicht retten.“ Seine Worte haben mich tief berührt, und ich möchte erklären, warum – ganz ehrlich, weil ich all das selbst schon erlebt habe, worüber Jefferson in seiner Podcast-Folge spricht. Ich sehe, dass das heute ein weitverbreitetes gesellschaftliches Problem ist.


🙏 Dankbarkeit

Bevor wir weitermachen, möchte ich klarstellen: Diese Gedanken stammen nicht aus meinem eigenen Kopf. Sie wurden inspiriert durch die kraftvollen Einsichten von Jefferson Fisher, insbesondere durch seine Podcast-Folge „Being Nice Won’t Save You in Difficult Conversations.“

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Seine Worte haben in meinem Leben Wahrheit ausgesprochen und verdienen ein breiteres Publikum. In diesem Geist der Dankbarkeit und des gemeinsamen Wachstums fasst dieser Artikel Jeffersons Botschaft zu einem praktischen Leitfaden für deine eigenen Gespräche und Beziehungen zusammen: wie du aufhörst, nur nett zu sein auf Kosten deiner Echtheit, und wie du Ehrlichkeit mit Güte kombinierst – so, dass sowohl du selbst als auch die Menschen, die dir wichtig sind, Wertschätzung erfahren.


💬 Was es bedeutet, aufzuhören, „nett zu spielen“

Wir kennen alle solche Situationen:
Ein Kollege bittet um zusätzliche Aufgaben, ein Familienmitglied stellt eine Forderung, oder ein Freund drängt dich zu einem Plan, den du eigentlich nicht willst – oder dem du nicht mit ganzem Herzen zustimmen kannst.

Unser Reflex?
„Kein Problem.“
„Klar, mache ich.“
Ein höfliches Nicken, das den Frieden bewahrt – während wir insgeheim die Last tragen.

Du weißt, wie es ist, die Person zu sein, die immer sagt: „Oh nein, nein. Alles gut, alles gut.“ Wenn dir jemand eine zusätzliche Aufgabe gibt, dein Chef etwas verlangt, das du gar nicht tun wolltest, oder jemand sagt: „Hey, kannst du das mal eben erledigen?“ – und du antwortest: „Ja, klar, alles gut.“ Ständig versuchst du, es allen recht zu machen. Und jeder sagt: „Die/der ist so nett.“ Und dann wird das ausgenutzt. Egal, ob du sie liebst oder es Fremde sind – du gibst einen Teil von dir selbst her.

Ich sage nicht, dass du nicht hilfsbereit sein sollst. Ganz im Gegenteil: Habe ein dienendes Herz. Ich sage auch nicht, dass du weniger du selbst sein sollst. Überhaupt nicht. Es geht darum, zu helfen, ohne deine Integrität, deine Grenzen oder dein Selbstgefühl zu verlieren. Du kannst für andere sorgen und dich kümmern, ohne mehr zu geben, als du wirklich aufbringen kannst.

Doch die Wahrheit ist:

Nettsein führt dazu, dass du überrollt wirst.

Jefferson Fisher bringt es anschaulich auf den Punkt: „Warst du schon einmal die Person, die immer alles gibt? Immer diejenige, die noch eine Extra-Meile geht? Nett-sein führt dazu, dass du überrollt wirst.

„Nett“ ist oberflächlich. Es geht um Harmonie, nicht um Ehrlichkeit. Wenn wir Integrität wollen, müssen wir über oberflächliche Höflichkeit hinausgehen und aussprechen, was wir wirklich denken und brauchen – besonders gegenüber denen, die uns am wichtigsten sind.


💡 Nett vs. Gütig: Drei Kernunterschiede

(basierend auf Jefferson Fishers Perspektive)

Jefferson beschreibt ein häufiges Szenario:

Vielleicht fühlst du dich als netter Mensch, hast aber das Gefühl, dass du alles hergibst. Es gibt große Unterschiede zwischen nett und gütig zu sein, über die du vielleicht noch nie nachgedacht hast – und nach dem Zuhören wirst du sie kennen.

1. Oberfläche vs. Tiefe

  • Nett: Geht um äußere Erscheinung und Gefälligkeit. Hält die Dinge an der Oberfläche möglichst geschmeidig.
  • Gütig: Beruht auf Fürsorge, Ehrlichkeit und Verantwortung. Sucht, was wirklich das Beste ist – auch wenn es unbequem ist.

2. Harmonie vs. Ehrlichkeit

  • Nett: Vermeidet Konflikte, setzt Komfort an erste Stelle.
  • Gütig: Setzt Wahrheit und Authentizität an erste Stelle, vermittelt dies mit Empathie.

3. Soziale Glätte vs. echte Verbindung

  • Nett: Möchte beeindrucken.
  • Gütig: Möchte verbinden.

Kurz gesagt: Nett beruhigt die Oberfläche; Güte heilt das Innere.

Wie Fisher betont, ist „nett“ selten das Wort, das wir für die Menschen benutzen, die uns wirklich wichtig sind. Wir nennen sie gütig, fürsorglich, authentisch. Denn Nettsein ist für Fremde – Güte ist für die Menschen, die unser Leben prägen.


💞 Echte Beziehungen brauchen Echtheit

Denke an deinen engsten Kreis – Partner, Kinder, Eltern oder besten Freund. Diese Menschen bestimmen den Rhythmus deines Alltags und beeinflussen, wie du dich selbst wahrnimmst.

Wenn du ihnen gegenüber ständig nett bist, riskierst du ein Ja zu sagen, während deine Seele Nein schreit. Mit der Zeit schwächt das die Verbindung und dein Selbstwertgefühl.

Güte hingegen zeigt sich so:

  • Ehrliche Gespräche über Grenzen, vermittelt mit Fürsorge.
  • Entscheidungen, die deine Gesundheit oder Prioritäten schützen.
  • Ein direktes, respektvolles „Nein“, wenn etwas nicht passt.

Diese Entscheidungen fördern Beziehungen, die Stürme überstehen können – weil sie auf echtem Verständnis beruhen, nicht auf zerbrechlicher Höflichkeit.


⚖️ Die unbequeme Wahrheit: Was passiert, wenn du es nicht tust

Jefferson Fisher bringt es auf den Punkt:

Nett sein, um Wahrheit zu vermeiden, leert dich irgendwann aus.

Wenn du immer Ja sagst, nur um Spannungen zu vermeiden, riskierst du nicht nur Burnout – du verlierst dich selbst. Nach und nach lösen sich deine Grenzen auf, und dein Leben dient eher dem äußeren Schein als der Authentizität.

Das Ziel ist nicht, aus Prinzip direkt zu sein – sondern ehrlich im Dienst echter Güte.


🗣️ Praktische Formulierungen jenseits des „nett sein“

Diese Satzanfänge helfen, respektvoll zu bleiben ohne die eigene Wahrheit aufzugeben:

  • „Ich verstehe dich und sehe, warum das wichtig ist. So sehe ich es anders.“
  • „Ich verstehe deinen Standpunkt. Meine Sichtweise ist etwas anders.“
  • „Danke, dass du das geteilt hast. Ich muss ehrlich sein – das kann ich gerade nicht übernehmen.“
  • „Ich sage jetzt ganz ehrlich, was ich leisten kann.“
  • „Das passt gerade für mich nicht.“
  • „Ich setze meine Prioritäten an erste Stelle, daher kann ich das im Moment nicht übernehmen.“

Sie sind freundlich, aber bestimmt – ehrlich und zugleich mitfühlend.


🚫 Beginne mit deinem „Nein“

Wenn du mit einer Anfrage konfrontiert wirst, die nicht passt, starte mit deinem Nein.

  • „Nein, danke – das kann ich nicht übernehmen.“
  • „Das funktioniert dieses Mal nicht für mich.“
  • „Ich kann mich jetzt nicht dazu verpflichten.“

Ein zu Beginn ausgesprochenes ‚Nein‘ verhindert Übererklärungen. Bei Gegenwind füge Klarheit hinzu – aber keine Rechtfertigung:

„Ich priorisiere gerade X.“ „Das passt nicht zu meinem aktuellen Fokus.“

Denke daran: Du musst nicht jedem eine Erklärung schuldig sein. Dein „Nein“ kann gütig und präzise sein.


🤝 Freundlichkeit nach der Grenze

Nachdem du „Nein“ gesagt hast, kannst du den Ton mildern, ohne die Grenze aufzuheben:

  • „Danke für dein Verständnis.“
  • „Ich schätze, dass du an mich gedacht hast.“
  • „Ich weiß, das war nicht das, was du erwartet hast, und ich schätze deine Ehrlichkeit.“

Es geht nicht darum, zu gewinnen – sondern die Beziehung und Integrität zu bewahren.


🎧 Höre auf deine innere Stimme

Aufhören, „nett zu spielen“, beginnt im Inneren. Wenn dein Bauchgefühl Nein sagt, vertraue ihm.

Die Entscheidung ist bereits gefallen – du entscheidest nur, wie du es sagst.

Versuche dieses Vorgehensmodell:

  1. Achte auf deinen inneren Widerstand.
  2. Bestimme zuerst deine Grenzen.
  3. Formuliere deine Worte: ehrlich, aber nicht verletzend.
  4. Gründe nur angeben, wenn nötig.
  5. Sei konsequent in dem, was du sagst.

Grenzen ohne Konsequenz sind nur Hoffnungen. Schütze dein Wort.


🌳 Die Baum-Analogie: Integrität von innen nach außen

Wir werden lernen, wie du immer mehr du selbst sein kannst… Denn Nettsein lässt dich überrollen.

Baum der Integrität von innen aufweist

Stell dir einen Baum vor.
Ein starker Baum ist von innen stabil – tiefe Wurzeln, gesunder Stamm.
Ein hohler Baum sieht außen vielleicht gesund aus, bricht aber unter Druck zusammen.

Wenn du dein Leben mit übertriebenem „Nettsein“ führst, leerst du dich von innen aus. Echte Integrität bedeutet, deine innere Struktur zu nähren – deine Wahrheit, Werte und Verpflichtungen –, damit deine äußeren Handlungen auch in stürmischen Zeiten des Lebens standhalten.


❤️ Gnade, Dankbarkeit und Wachstum

Dieser Artikel soll nicht härter machen – sondern echter.

Güte und Ehrlichkeit sind keine Gegensätze – sie sind Verbündete. Du kannst Grenzen setzen und mitfühlend bleiben. Du kannst echt sein, ohne unhöflich zu sein.

Es ist in Ordnung, anderen gefallen zu wollen – nur achte darauf, dass DU selbst dazu gehörst.


🌱 In die Praxis umsetzen

Probiere diese kleinen, konsequenten Schritte:

  • Definiere deine nicht verhandelbaren Grenzen.
  • Übe „Nein-zuerst“-Antworten in Situationen mit geringem Risiko.
  • Sprich die Wahrheit mit Wärme aus.
  • Reflektiere nach Gesprächen: Warst du echt und gütig?
  • Schütze deine Energie – Großzügigkeit sollte nachhaltig sein, nicht sich selbst aufzehrend.

🌟 Letzte Einladung

Die Botschaft – inspiriert von Jefferson Fisher und hier neu formuliert – ist einfach:

Hör auf, nett zu spielen auf Kosten deiner Echtheit. Nettsein wird dich überrollen. Ehrliche, gütige Klarheit macht frei.

Ich stimme Jefferson voll zu:

Bitte, hör auf, es allen recht machen zu wollen. Es ist okay, Menschen gefallen zu wollen – solange du selbst auch dazu gehörst.

„Nett sein“ auf Kosten der Echtheit ist kein Mitgefühl; es ist Korrosion. Es zerstört dich von innen heraus. Beginne mit dem Nein – zuerst das Negative. Alles andere fällt danach leichter.

Rechtfertige dich nicht, außer die Person, die fragt, ist dir wirklich wichtig. Schütze deine Energie, deine Werte und deine Integrität. Diejenigen, die deine Ehrlichkeit respektieren, werden bleiben – die anderen waren nur an deiner Gefälligkeit interessiert.

Fang diese Woche klein an. Führe ein Gespräch, in dem du „nett sein“ durch „echt sein“ ersetzt. Beobachte, wie sich nicht nur deine Beziehungen verändern – sondern auch, wie du dich in deiner eigenen Haut fühlst.


✍️ Hinweis

Die in diesem Artikel dargestellten Ideen sind nicht meine eigenen Gedanken. Sie wurden inspiriert durch die kraftvollen Einsichten von Jefferson Fisher, insbesondere durch seine Podcast-Folge „Being Nice Won’t Save You in Difficult Conversations.“

Dieser Artikel fasst Jeffersons Botschaft zusammen und interpretiert sie neu, um praktische Anleitungen für eigene Gespräche und Beziehungen zu geben. Während ich eigene Reflexionen, Beispiele und Formulierungen ergänzt habe, um die Konzepte leichter zugänglich zu machen, gebührt das volle Verdienst Jefferson Fisher für die grundlegenden Ideen – vom performativen „Nettsein“ hin zu ehrlicher, mitfühlender Klarheit.

Mein Ziel ist es, seine Arbeit zu würdigen, indem ich sie weitergebe und damit Menschen helfe, bessere Kommunikatoren und zugleich freundlichere, authentischere Menschen zu werden – so wie ich selbst es anstrebe.